Ruin

Ruin


Ruin setzt Graffiti-Schriftzüge mit abstrakten Elementen, figurativen oder gegenständlichen Darstellungen in Relation. Gesamtheitlich betrachtet schafft er in seinen Werken ein Gleichgewicht zwischen Buchstaben und phantasievollen Abbildungen, die wahlweise in den Vorder- oder Hintergrund der Bildfläche gerückt werden. Oft wird auf Buchstaben gänzlich verzichtet, obwohl sie in den abstrakten Formen und Flächen doch weiterhin präsent erscheinen. Dem zugrunde liegt meist eine geschlossene Komposition, mit deren Hilfe die oft filigran wirkenden Elemente zusammengefasst werden. Auf diese Weise wird auch eine Trennlinie zum blanken Hintergrund gezogen. Auf der damit entstandenen Bildfläche, die einer nebelartigen Gedankenblase gleicht, verstreut RUIN nach Belieben Figuren und Formen, die keinem Schema folgend erscheinen. Dabei sind oft phantastische Tierdarstellungen von Katzen, Insekten, Fischen oder anderen Wesen zu erkennen. Die Komposition wirkt bewegt und keinesfalls unsportlich – auch Fahrräder treten immer wieder in Erscheinung. Meist jedoch als heroische, fahrerlose Abbilder – dreidimensional und doch in der Fläche verortet. Mittels grafischen Farbüberlagerungen werden die Figuren mancherorts fragmentarisch reduziert und durch einfache Linien im Vordergrund wiederum mit der Bildfläche verknüpft. Dabei beschränkt er sich auf nur wenige Farbtöne, die er geschickt miteinander kombiniert. Mittels Farbwalze lässt RUIN scharfe Abgrenzungen und gewollte Brüche entstehen. Als sichtbarstes Arbeitsgerät kommt jedoch die Spraydose zum Einsatz. Er nutzt den Sprühstrahl aber nicht immer in seiner vollen Kraft, sondern drosselt ihn häufig auf ein Minimum. Sein skizzenhaftes Arbeiten mit dem reduzierten, gesprenkelten Sprühstrahl lässt mancherorts eine körnige Struktur entstehen, die auch in dynamischen Farbverläufen oder feinen Schattierungen münden kann. Geschickt integriert RUIN auch die vier Buchstaben seines Pseudonyms – R, U, I, N – in das Gesamtbild. Durch Verzerrungen entstehen abstrakte, plastische Buchstabengebilde, die oft erst bei näherer Betrachtung greifbar werden. Manchmal sind die Buchstaben gänzlich in einem kontrastierenden Farbton gehalten. Seine Werke lassen sich jedoch nicht kategorisch einordnen. Er spielt mit den Überschneidungen zwischen dem klassischen Graffiti Style-Writing und den figurativen Darstellungen der sogenannten Street-Art – sowohl als großformatiges Wandgemälde als auch in seinen detailreichen Arbeiten auf Leinwand.

Text: Stefan Wogrin / spraycity.at


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